Eigentlich fährt man gar nicht nach Guilin. Ziel ist eigentlich das winzige Kaff Yangshuo (mittlerweile 100000 Einwohner) mit seiner tollen Karstbergegegend, entlang am Fluss (=jiang) Li. Das hieß dann Lijiang Flusstour, und führt bei uns natürlich überhaupt nicht zu Verwechslungen mit unserem vorherigen Aufenthalt in Lijiang, der Stadt in Yunnan, weil das eine Li ja steigend und das andere fallend betont wird.
Auf dem Wasser war es natürlich nach wie vor neblig, was hier aber als "besonders romantisch" verkauft wurde. Die Gegend ist auch auf dem chinesischen 20-Yuan-Schein abgebildet, was mich zu endlosen "von wo wurde das Bild denn genau gemalt"-Fotopunktsuchaktionen brachte, die doch nie ausreichend gut waren, um die Banknote (Gegenwert zwei Euro) sinnvoll fälschen zu können.
Wir hatten immerhin ein super Hotel. Ok, wir wurden bestochen ("Jeder Gast, der hier seine Flitterwochen verbringt, erhält von uns eine Flasche Rotwein umsonst! Geht wild!"). Jedenfalls hatten wir genug Energie, um die ganze Flusstour gleich noch einmal zu machen, nur als Wanderung statt als Bootsfahrt. Da gab es zum Beispiel den Berg, in dem sich neun Pferde verstecken. Sechs davon sind zumindest den Yangshuo-Reiseführern bekannt, Top-Kaiserhofbeamte konnten natürlich alle neun und Bill Clinton hatte - mit Mühe - drei entdecken können. Was das aussagt, wurde im Raum stehen gelassen...