Seit einiger Zeit habe ich ja nun für meine Sofortnachricht-Kommunikation
auf Pidgin gewechselt - ein Programm, das ICQ und Jabber kann, nicht zu
kompliziert ist und einfach funktioniert.
Dachte ich jedenfalls.
Vor ein paar Wochen habe ich ja dann festgestellt, dass Pidgin plötzliche
Ausfälle der Verbindung (durch tägliche DSL-Zwangstrennung des Anbieters, etc. pp.) nicht gut bewältigt: Nachrichten werden nicht etwa
nicht zugestellt und es gibt eine Fehlermeldung (wie zum Beispiel bei
E-Mails), sondern... verschwinden kommentarlos im Nirwana. Die Gegenseite
wundert sich dann, dass keine Antwort kommt, ich wundere mich, dass keine
Antwort kommt, immerhin sind wir so gemeinsam unzufrieden. Das Jabber-Protokoll hat dieses Problem nicht gehabt, nur ICQ - Jabber hat gleich den Verbindungsabbau erkannt.
Jetzt habe ich den nächsten total nervigen Fehler gefunden. Vielleicht liegt's an ICQ, vielleicht passiert das auch bei Jabber, aber es gibt offensichtlich eine Begrenzung der maximalen Nachrichtengröße.
Was passiert also, wenn man größere Nachrichten verschickt?
Nein, dieses Mal ist Pidigin so fair und warnt einen. "Nachricht kann nicht gesendet werden. Sie ist zu groß." Na, das ist doch besser!
Nur... wenn man das Problem schon bemerkt, liebes Programm... dann könnte man vermuten, dass der mühsam gerade geschriebene besonders lange Text durchaus Arbeit gekostet hat.
Und ihn im Chat-Fenster anzeigen, mit der Warnung: "Achtung! Nachricht konnte nicht gesendet werden, sie ist zu groß!". Statt den eingegebenen Text verschwinden zu lassen und durch eine sehr sehr kleine Fehlermeldung zu ersetzen.
Nun, dachte ich mir, ich bin ja schlau und habe den vollständigen Nachrichtenmitschnitt aktiviert.
Der vollständige Nachrichtenmitschnitt war allerdings genauso schlau und hat statt meiner vollständigen Nachricht die vollständige Fehlermeldung mitgeschrieben.
Absolut. Depperter. Mist. (das ist die jugendfreie Version). Meine Begeisterung für Pidgin ist jedenfalls vorbei.
Ich bin jetzt wieder auf der Suche nach einem vernünftigen ICQ/Jabber-Client. Alternativ können die Probleme (1, 2) mit Pidgin ausgeräumt werden.
Übrigens wird es mal wieder Zeit für den Kinorückblick der letzten Zeit: 39,90 als krassen Einstieg in die Welt der armen coolen Menschen, die es in die Werbebranche verschlagen hat, Get Smart als Beispiel dafür, dass Humor auch flach sein kann, The Dark Knight für spannendes Mainstream-Kino, Der Mongole für Fans von "300" mit etwas weniger Blut und etwas mehr epischer Handlung. "Into the wild" über einen Alaska-Aussteiger, was wohl der beste Film in dieser Auflistung war. Im Monopol-Kino - das Kino mit einer winzigen, aber unglaublich gut sortierten Auswahl von Kauf-DVDs, in das ich alleine zum Stöbern wohl noch mal gehen muss.
Heute war ich dann in "Die Teufelsreiter von Darfur", kein Blockbuster sicherlich, aber mal wieder der dezente Hinweis, dass in anderen, "weniger wichtigen" Ländern andere, "weniger wichtige" Menschen beraubt, niedergemacht und vergewaltigt werden. Quantitativ: Man stelle sich vor, ein Land der Einwohnerzahl Baden-Württembergs würde alle die Menschen, die das Pech haben, in Stuttgart zu wohnen, von Regierungsseite töten lassen. Und niemand macht etwas dagegen. Obwohl es seit vier Jahren bekannt ist. Fragt sich nur, ob es die Sache besser oder schlechter macht, wenn man feststellt, dass man so etwas gar nicht quantitativ beurteilen kann, sondern jedes einzelne Leben... Moral kann so kompliziert sein, nicht wahr?
Und die klassische Frage: "aber was soll den eine einzelne Person machen?" stellte sich durchaus, bis man feststellte, dass von den 4000 in Darfur anwesenden AusländerInnen genau einer sein Maul aufmachte und sich auf einmal etwas bewegte. Bis die Nachrichten aus dem Sudan nicht mehr in waren und wir uns wieder beruhigt mit Rauchverboten und Stadionkäufen beschäftigen konnten. Grummel.